Ein erheblicher Teil der Verkehrsbelastung in den Städten entsteht durch Parksuchverkehr. Smart Parking kann dazu beitragen, dieses Problem zu minimieren. Für private Betreiber und für Kommunen eröffnen sich interessante Optionen. Die Umwelt profitiert ohnehin.
Ob für private Betreiber von Parkflächen oder für Kommunen: Smartes Parkraummanagement ist das Gebot der Stunde. Dafür gibt es mehrere Gründe. Besonders ins Gewicht fällt die Ersparnis von Zeit und Geld bei der Suche nach Parkplätzen, die eine Folge von „Smart Parking“ ist. Verkehrsexperten weisen seit Jahren darauf hin, dass der Parksuchverkehr einen wesentlichen Anteil am Gesamtverkehr in einer Stadt hat. Je nach Studie kursieren andere Zahlen, aber vieles deutet auf eine Größenordnung von bis zu 30 Prozent hin. Autofahrer ärgern sich nicht nur über die Zeit, die sie bei der Suche verschwenden, sondern auch über die zusätzlichen Ausgaben. Durchschnittlich suchen Autofahrer im Jahr eine ganze Woche nach Parkplätzen (41 Stunden) und zahlen 1.000 Euro jährlich mehr für Benzin, als sie müssten. Das Problem hat aber nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gesellschaftliche Dimension. Denn die Umweltbelastung, die der Parksuchverkehr verursacht, ist enorm: Mehr als 163 Millionen Tonnen CO2 entstehen allein auf deutschen Straßen.
Echtzeit-Sensordaten könnten Parkflächenmanagement signifikant verbessern
Wie kann Smart Parking dem nun entgegenwirken? Zunächst nutzt das Konzept Technologien, um die Verfügbarkeit von Parkraum transparent zu machen, und das in Echtzeit. Es gibt verschiedene Spielarten von Smart Parking. Die meisten nutzen Sensoren – Overhead-Sensoren oder im Boden installierte – und Kameras, um zu erkennen, ob Parkflächen frei oder belegt sind. Anhand dieser Informationen navigieren sie Autofahrer zu einem geeigneten Parkplatz. Mittels LTE, WiFi/WLAN oder kabelgebundenem Internet gelangen die Sensor-Daten zum Server. Mittlerweile verarbeitet Software die Daten oft „at the edge“: Das bedeutet, dass den Sensor nur Daten verlassen, die sich auf die GPS-Koordinaten eines Parkplatzes und dessen Verfügbarkeit beziehen. Der Ansatz ist wichtig, weil beim Smart Parking wie bei allen smarten Lösungen datenschutzrechtliche Vorgaben zu beachten sind – die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) lässt grüßen.
Je nach Standard der verwendeten Software spielen Künstliche Intelligenz, Edge Computing und Interkonnektivität eine Rolle. Die Daten können in ein kommunales Verkehrsleitsystem und in Verkehrs-Apps eingebunden werden. So tragen sie dazu bei, dass Fahrerinnen und Fahrer bereits frühzeitig in einen Stadtteil mit freien Parkplatzen gelenkt werden. Manche Betreiber arbeiten mit LED-Anzeigen, die in Laternenmasten installiert sind, oder mit digitalen Anzeigetafeln, die live über die Verfügbarkeit informieren. Die unmittelbaren Folgen liegen auf der Hand: Wer mit dem Auto unterwegs ist, findet schneller einen Parkplatz, ist zufriedener, spart Zeit und Geld und schadet der Umwelt weniger als zuvor. Doch auch für die Betreiber entstehen großartige Möglichkeiten.
Großer Datenschatz ermöglicht Optimierung des Parkflächenmanagements
Die zeit- und personalaufwändige Kontrolle von Falschparkern beispielsweise wird durch Smart-Parking-Konzepte vielleicht nicht vollständig obsolet, aber langfristig doch auf ein Minimum reduziert. Denn die Sensoren sind beispielsweise in der Lage, falsch geparkte Autos sofort zu identifizieren. Ein weiteres Feature, das Betreiber immer häufiger nutzen, ist die automatische Erkennung von Kennzeichen. Dabei liest eine Spezialkamera die Kennzeichen bei der Einfahrt der Autos in ein Parkhaus oder eine Tiefgarage und erfasst sie verschlüsselt im System. Der Vorteil: Ein physisches Ticket ist nicht mehr nötig. Wer wieder hinausfahren will, gibt am Kassenautomat einfach sein Kennzeichen ein und bezahlt.
Ein weiterer großer Vorteil entsteht durch die Daten, die die Sensoren und Kameras sammeln. Je mehr davon vorliegen, desto zielgenauer können Betreiber ihre Parkflächen managen. Vor allem Betreiber, die mit KI operieren, profitieren mehr, je größer die Datenmenge ist, mit der die KI trainieren kann. Je früher und systematischer die Daten erhoben werden, desto effizienter können die Flächen in Zukunft betrieben werden. Für Kommunen mit dünner Personaldecke bieten Smart-Parking-Lösungen eine attraktive Möglichkeit, Ressourcen zu sparen. Sie können Betriebskosten reduzieren: Man denke an Parkscheinautomaten, die durch die Kennzeichenerkennung wegfallen könnten. Die Investitionskosten für Smart-Parking-Lösungen sind verhältnismäßig klein, die Qualitäts- und Sicherheitsstandards dagegen groß.
Potenzial von Smart Parking ist immens und vielerorts noch ungenutzt
Einige Kommunen machen bereits eigene Erfahrungen mit Smart Parking. So ist die Stadt Paderborn dabei, ein Parkinfo-System zu etablieren, das alle Parkflächen der Innenstadt abdeckt. Dafür haben die Mitarbeiter die Parkflächen mit funk- und kabelbasierten Sensoren ausgestattet, neue Displays mit Parkinformationen installiert und eine Datenplattform eingerichtet, auf der nicht nur die eigenen Daten gesammelt, sondern auch die Services externer Partner eingebunden werden. Die Sensordaten werden im Fall Paderborns durch eine Lorawan-Technik übertragen (kurz für Long Range Wide Area Network), die es erlaubt, kleine Datenpakete über lange Strecken zu versenden.
Im Thema Smart Parking steckt wie in den meisten Smart-City-Themen großes – und in den meisten Fällen noch weitgehend ungenutztes – Potenzial. Private Parkflächen-Betreiber und kommunale Handlungsträger tun gut daran, dieses Potenzial jetzt zu heben. Insbesondere mit Hinblick auf die Menge der Daten und deren Verwendbarkeit durch KI-Anwendungen sollten sie lieber heute als morgen handeln. Die Argumente eines erheblich reduzierten Stadtverkehrs und eines signifikanten Beitrags zur Schonung von Umwelt und Klima wiegen nicht weniger schwer.
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