Unternehmen verlagern immer mehr Anwendungen in die Cloud. Das verändert die Art des Datenverkehrs radikal. Herkömmliche Netzwerk-Architekturen stoßen vor diesem Hintergrund an ihre Grenzen. Die Zukunft liegt im SD-WAN: Es sorgt für schnelleren Datenverkehr, spart Kosten und ist zuverlässiger als routerbasierte Lösungen.
SD-WAN steht für ein Software-definiertes (SD) Netzwerk in einem Wide Area Network (WAN). Das SD-WAN trennt die Netzwerk-Hardware von ihrem Steuerungsmechanismus. Das macht es einfacher, ein WAN zu verwalten und zu betreiben. Die Technologie bündelt mehrere Datenstraßen, zum Beispiel VDSL, Glasfaser, 5G oder Koaxialkabel – in einer virtuellen Leitung. Sie ermöglicht es Unternehmen dadurch, ihr Netzwerk zu konfigurieren und Datenverkehr weiterzuleiten, ohne Hardware-Verbindungen verwalten zu müssen.
Zunächst muss aber eine naheliegende Frage geklärt werden: Warum ist überhaupt eine neue WAN-Technologie nötig? Was zeichnet die Alternative bekannter Technologien wie MPLS aus? Ganz einfach: SD-WAN trägt der Tatsache Rechnung, dass sich Datenverkehrsmuster in den vergangenen Jahren fundamental verändert haben. Der Grund dafür ist hinlänglich bekannt: die Cloud. Branchenkenner schätzen, dass Unternehmen mehr als 70 Prozent ihrer Anwendungen mittlerweile auf eine Cloud migriert haben. Eine herkömmliche WAN-Architektur wird diesen Verhältnissen nicht mehr gerecht. Waren MPLS-basierte WANs noch bis vor wenigen Jahren State of the Art, treten ihre Nachteile im Cloud-Zeitalter im Vergleich zu SD-WAN mittlerweile deutlich zutage.
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Bessere Performance und Datenverkehr ohne Umwege
Am Beispiel des Backhaulings lässt sich die Überlegenheit des SD-WANs gegenüber MPLS-basierten WANs veranschaulichen. Der Begriff beschreibt, dass aus der Cloud angeforderte Daten bei MPLS-basierten WAN-Architekturen zunächst immer auf die zentrale Firewall des Unternehmensnetzwerks umgeleitet werden, bevor sie ihr Ziel erreichen. Anders ausgedrückt: Bei einer konventionellen WAN-Konfiguration nimmt der gesamte Traffic einer Filiale den „Umweg“ über die Zentrale, bevor er ins Internet gelangt.
Dieser Vorgang verzögert Prozesse, verschlechtert die Anwendungsleistung, nimmt unnötig Bandbreite in Anspruch und verursacht Kosten. Und birgt eine Gefahr: denn sollte die Zentrale ausfallen, sind auch automatisch die Filialen offline. Anders beim SD-WAN: Hier können Zweigstellen von Firmen direkt auf die in der Cloud gehosteten Anwendungen zurückgreifen. Das macht den Datenverkehr schneller, sicherer und spart teure Bandreite. SD-WANs sind darüber hinaus mit Dashboards ausgestattet, die die Performance der Leitungen fortwährend analysieren, messen und bei Bedarf optimieren.
Leistungssteigerung durch intelligente Netzsteuerung
Ein wesentlicher Vorzug des SD-WAN besteht in der intelligenten Netzsteuerung. SD-WAN entkoppelt die WAN-Transportdienste von der Kontrollfunktion. Es unterscheidet sich somit fundamental von der traditionellen Router-Lösung, bei der alles in jedem einzelnen Gerät kombiniert wurde. Das SD-WAN zentralisiert die Funktion dagegen. Die Sicherheitsrichtlinien werden zentral definiert und können automatisch auf beliebig viele SD-WAN-Appliances in den Niederlassungen der Unternehmen programmiert werden. Die Vorteile dieser Herangehensweise liegen auf der Hand: Sie führen zu einer Anwendungsleistung, die konsistenter und vorhersehbarer ist und die Sicherheit im gesamten WAN erhöht. Ein Softwaremodell macht es also deutlich einfacher, Standorte und Anwendungen hinzuzufügen und Richtlinien zu verändern.
Wesentlich für das SD-WAN ist die Priorisierung von Anwendungen und Sicherheitsrichtlinien, die für die Unternehmen wichtig sind. Ist ein SD-WAN mit den passenden Funktionen ausgestattet, kann es das Internet für einen sicheren und zuverlässigen WAN-Transport nutzen. Neben dem Internet können im SD-WAN auch 4G oder MPLS-Dienste mitgenutzt werden. MPLS-Dienste können übrigens ein sinnvoller Bestandteil einer SD-WAN-Architektur sein und diese ergänzen. In anderen Fällen ist es sinnvoller, die auf MPLS beruhende WAN-Architektur komplett durch eine SD-WAN-Architektur zu ersetzen.
Grundsätzlich lassen sich folgende Vorteile eines SD-WANs festhalten:
- Flexibilität: SD-WAN ermöglicht es Unternehmen, mehrere WAN-Verbindungstypen (z.B. DSL, LTE, MPLS) zu nutzen und diese dynamisch zu steuern, um die bestmögliche Leistung und Verfügbarkeit zu gewährleisten.
- Kosteneinsparungen: SD-WAN kann die Kosten für WAN-Verbindungen reduzieren, indem es kostengünstigere Internetverbindungen nutzt und die teureren, proprietären MPLS-Verbindungen reduziert.
- Einfache Verwaltung: SD-WAN ermöglicht es Unternehmen, die Verwaltung ihrer WAN-Verbindungen zentral von einer einzigen Konsole aus durchzuführen, anstatt sich mit komplexen Geräten und Protokollen auseinandersetzen zu müssen.
- Erhöhte Sicherheit: SD-WAN ermöglicht es Unternehmen, die Sicherheit ihrer WAN-Verbindungen durch die Durchsetzung von Richtlinien und die Verwendung von Verschlüsselungstechnologien zu erhöhen.
- Erhöhte Anwendungsleistung: SD-WAN kann die Leistung von Anwendungen, die über WAN-Verbindungen ausgeführt werden, verbessern, indem es die Datenverkehrssteuerung optimiert und die Latenz reduziert.
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