eSIM: Meilenstein mit Verzögerung

Bereits vor einem halben Jahrzehnt sollte die eSIM die herkömmliche SIM-Karte ablösen. Trotz offenkundiger Vorteile ist das bislang nicht geschehen. Dafür gibt es viele Gründe – nicht zuletzt auch Sicherheitsrisiken.

Seit einiger Zeit sagen Experten voraus, dass die eSIM die herkömmliche SIM-Karte in nächster Zeit weitestgehend ablösen wird.
Und auch wenn die Umstellung noch nicht flächendeckend erfolgt ist, stellen immer mehr Hardware-Hersteller auf die neue Technologie um. Das wundert nicht, denn viele Vorteile liegen auf der Hand. Zunächst ist die eSIM im Smartphone integriert, daher auch der Name „embedded“ für „eingebunden“, und spart damit Platz. Das ist schon der erste Vorteil, wenn man an kleine Geräte wie Smart Watches denkt.

Ein weiteres Plus: Wer seinen Anbieter wechselt, muss nicht wie bisher die SIM-Karte auswechseln. Stattdessen ist es möglich, auf einer eSIM bereits eine Liste von Anbietern vorzuinstallieren. Neukunden müssten beim neuen Provider dann nur noch einen passenden Vertrag auswählen und sich per Videoident-Verfahren identifizieren. Außerdem können User mehrere Netzwerkprofile auf einer eSIM speichern und je nach Bedarf auswählen.

eSIM macht den Providerwechsel unkompliziert

Aktiviert ist die Karte in wenigen Minuten. Denkbar ist, dass Kunden Provider dadurch auswählen, dass sie einen QR-Code scannen. Für Nutzer ist das ein gewichtiger Vorteil. Die Sorge, eine SIM-Karte könnte nicht ins neue Smartphone passen, ist mit der eSIM ebenso Geschichte wie das Warten auf die postalisch versandte physische SIM-Karte. Vorteile hat die integrierte SIM auch in Sachen Umweltfreundlichkeit, weil kein Plastik für die physische Karte nötig ist.

Eine vollständige Ablösung der physischen SIM-Karte ist zwar noch nicht in Sicht, mittlerweile haben aber viele Hersteller Smartphones und Tablets mit vorinstallierten eSIM-Karten auf den Markt gebracht. Apple ist dabei ein Vorreiter. Einige Hersteller bieten eine Dual-SIM-Technologie an: das bedeutet, dass Kunden die physische SIM-Karte und die eSIM gleichzeitig nutzen können. Ein weiterer Punkt spricht für die eSIM: Sie ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern, ihre Geräte unkompliziert auch in anderen Ländern zu nutzen, ohne die SIM-Karte wechseln zu müssen.

Die Rolle der Hardware-Hersteller ändert sich

Es gibt aber auch Aspekte der eSIM, die kritisch beleuchtet werden müssen.
Einer betrifft die veränderte Rolle der Hardware-Hersteller. Denn diese entscheiden darüber, welche Mobilfunkprovider überhaupt auf der Karte gelistet werden. Und könnten damit die Wahlfreiheit der Nutzerinnen und Nutzer erheblich einschränken.
Die Marktmacht der Hersteller von mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablet-PCs wächst also erheblich. Dieser Aspekt hat schon längst eine Debatte ausgelöst, in der sich die Hersteller auf der einen, die Telekommunikationsanbieter auf der anderen Seite positionieren. Während manche großen Player wie die Telekom die Einführung begrüßen, haben sich andere – darunter Vodafone – skeptisch geäußert.

Experten befürchten außerdem, dass Provider die Verwendung auf ein bestimmtes Gerät beschränken könnten. Wer sie noch für andere Geräte nutzen will, der könnte zur Zahlung einer Extragebühr verdonnert werden. Mit der flächendeckenden Einführung der eSIM würde auch die Ära der Prepaid-Handys ein Ende nehmen. Diese ermöglichen Menschen, anonym zu telefonieren und ihre Privatsphäre zu schützen. Damit macht die eSIM Schluss – aus Verbrauchersicht eine bedenkliche Entwicklung. Ebenso sieht es bei der Ortung aus: Wer sich nicht orten lassen will, entfernt bislang einfach seine SIM-Karte. Mit eSIM ist das nicht mehr möglich.

IT-Security: eSIM ist praktischer für Datendiebe

Und wie sieht es mit der Sicherheit aus? Grundsätzlich gut: eSIMs gelten als sicherer als herkömmliche SIM-Karten. Schließlich können Diebe sie nicht einfach aus dem Gerät entfernen. Wie die physische SIM-Karte speichert die eSIM persönliche Daten der Nutzer wie die Einträge des Adressbuchs oder die Mobilfunknummer.

Zu den Sicherheitsmaßnahmen, die Provider standardmäßig aktiviert haben, zählt die Verschlüsselung des eSIM-Profils während der Installation, die Sicherung der Ende-zu-Ende-Übertragung zwischen den Servern des eSIM-Anbieters und dem Modul des Endgeräts sowie die Garantie, dass jedes Gerät nur das eSIM-Profil entschlüsseln und installieren kann, das ihm zugewiesen ist. Theoretisch hat die eSIM aus Datenschutzsicht sogar den Vorteil, dass sie nicht verlorengehen kann.

Trotzdem gibt es Bedenken. Denn für Datendiebe hat die eSIM erhebliche Vorzüge. Haben sich Hacker beim Mobilfunkdienstleister als Opfer eines Datendiebstahls ausgegeben und  eine neue SIM-Karte beantragt, muss er sich die Karte nicht mehr physisch beschaffen. Stattdessen wird der eingebaute Chip elektronisch mit dem Profil der eSIM beschrieben.

eSIM als Zwischenschritt zur iSIM

Die Nutzung der eSIM ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Schließlich gibt es sie bereits seit vielen Jahren, und die großen Hersteller statten ihre Flaggschiff-Devices mittlerweile mit Dual-SIM-Technologie aus. Allerdings steht mit der Integrated SIM, kurz iSIM, bereits eine potenzielle Nachfolgerin in den Startlöchern.

Während die eSIM noch einen separaten Chip benötigt, ist die iSIM direkt in das Chipset der Geräte integriert. Bereits jetzt gibt es Pläne, die Technik in Smartphones zu nutzen. Es ist also denkbar, dass sich die eSIM letztlich als Zwischenschritt erweisen wird.

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