Referenzstory – 24-Stunden-Rennen von LeMans: HÄUSLER KG aus Rastatt sorgt für den entscheidenden technologischen Vorsprung

Bei einem der wichtigsten Autorennen, dem 24-Stunden-Rennen im französischen Le Mans, liefert die HÄUSLER KG die komplette Systemlösung für die Übertragung von Telemetriedaten aus den Rennfahrzeugen via Richtfunk an die Rennteams.

Seit 1999 ist die HÄUSLER KG Partner von Bosch Motorsport. Die Tochter der Robert Bosch GmbH beliefert einzelne Teams oder auch Renn-Veranstalter mit Systemen und Komponenten für den Einsatz im Motorsport – und ist weltweit auf den wichtigsten Rennen vertreten. Bei einem der wichtigsten Autorennen, dem 24-Stunden-Rennen im französischen Le Mans, liefert die HÄUSLER KG die komplette Systemlösung für die Übertragung von Telemetriedaten aus den Rennfahrzeugen via Richtfunk an die Rennteams.

Erik Häusler erklärt im Interview wie es dazu kam, dass ein mittelständisches Systemhaus aus Baden-Württemberg den Zuschlag für diesen Auftrag erhielt und warum dieses Projekt nach so vielen Jahren noch immer einen ganz besonderen Stellenwert hat.

Jedes Jahr bauen wir auf der 13,5 Kilometer langen Rennstrecke von Le Mans ein hochleistungsfähiges Richtfunknetz. Damit ermöglichen wir die Online-Liveübermittlung wichtiger Telemetriedaten. So werden Fehler und Störungen am Fahrzeug sofort erkannt und die Rennteams können sofort geeignete Maßnahmen einleiten.

Erik Häusler, Geschäftsführer der HÄUSLER KG in Rastatt

Herr Häusler, Sie sind seit 1999 Partner von Bosch Motorsport und seitdem jedes Jahr im Juni eine Woche lang beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Persönlich vor Ort tragen Sie dafür Sorge, dass die Datenübertragung vom Auto zu den Rennställen auch funktioniert. Wie kam die HÄUSLER KG überhaupt zu diesem Auftrag?

Erik Häusler: Zum damaligen Zeitpunkt haben wir eine besondere Übertragungstechnologie vertrieben. Über eine Empfehlung dieses Herstellers haben wir dann für Bosch Motorsport eine Speziallösung entwickelt. Seit 1999 haben wir diese Lösung permanent weiterentwickelt, verfeinert und an veränderte Anforderungen angepasst. Aufgrund dieses technologischen Vorsprungs konnten wir uns jedes Jahr aufs Neue gegen den weltweiten Wettbewerb durchsetzen.

Wir bauen auf der kompletten Rennstrecke ein spezielles, auf Hochgeschwindigkeitsübertragung abgestimmtes Richtfunknetz auf. Ohne an dieser Stelle Firmengeheimnisse zu verraten – wir setzen dabei auf niederfrequente Übertragung mit gutem Reflexionsverhalten (Größe der Rennstrecke) und geringem Doppler Effekt (Geschwindigkeiten von über 300 Km/h) von den Fahrzeugen zu den Relaistationen, sowie hochbitratige Richtfunkverbindungen zu den Boxen/Rennteams.

Damit werden wichtige Telemetriedaten des Fahrzeuges monodirektional in Echtzeit vom Rennfahrzeug an die Teams übertragen. Entscheidende Informationen wie etwa der Verschleiß der Bremsen, Werte zu Temperatur und Druck bestimmter Fahrzeugkomponenten werden verfügbar gemacht. Damit können sich die Rennteams in der Box unmittelbar auf notwendige Reparaturen während des Rennens vorbereiten. Zusätzliche Fahrzeugdaten werden während des Rennes zwar gesammelt, aber wegen des hohen Datenvolumens nicht live übertragen, sondern auf einem austauschbaren Datenspeicher vorgehalten, der beim nächsten Stopp getauscht wird. Damit können die Autohersteller wichtige zusätzliche Informationen zum Status der Fahrzeuge sammeln. Bei diesen Lösungen kommt unsere langjährige Erfahrung im Datenfunk, Richtfunk und Machine 2 Machine Kommunikation voll zum Tragen.

Was ist denn das Besondere an LeMans?

Erik Häusler: Das ist sicherlich die lange Tradition, schließlich gib es das Rennen schon seit 1923. Das Rennen findet auch nicht auf einer traditionellen Rennstrecke wie etwa dem Nürburgring statt, sondern auf einer ganz normalen Straße. An dem einen Tag fahren da noch ganz normale Autos und LKWs, am nächsten Nachmittag ab 16 Uhr dann die Rennwägen und Motorräder. Deshalb gibt es auch kein fest installiertes Richtfunknetz, es muss jedes Jahr neu errichtet und geplant werden. Und das auf der kompletten Rennstrecke, der Circuit ist immerhin knapp 14 Kilometer lang.

Und warum setzen Sie nicht ein normales Mobilfunknetz ein, das ohnehin vorhanden ist?

Erik Häusler: Das wäre viel zu riskant. Das Mobilfunknetz ist während des Rennens komplett überlastet. Jedes Jahr reisen rund 250.000 Besucher aus aller Welt an, um sich das Rennen anzuschauen. In Deutschland ist das Rennen nicht so bekannt, aber selbst aus Asien kommen viele Menschen, um live vor Ort zu sein.

Wer bei Ihnen setzt solche Projekte um?

Erik Häusler: Dieser Termin ist seit jeher eine feste Position in meinem persönlichen Terminkalender. Die Projektierung und Testserien erfolgen lange im Vorfeld bei uns am Standort in Rastatt. Bereits eine Woche vor dem Rennen fahre ich mit meinem Team dann nach Le Mans für die Vorbereitungen. Beispielsweise messen wir die gesamte Rennstrecke noch einmal ab um die Datenübertragungsraten sicher zu stellen und Beeinflussungen des Funknetzes zu eliminieren oder anzupassen. Selbstverständlich sind wir während des gesamten Rennens vor Ort.

Wie groß ist denn Ihr Team in Le Mans?

Erik Häusler: Nach dem Aufbau sind wir meistens mit drei bis vier Mitarbeitern permanent vertreten.

Was macht dieses Rennen für Sie so besonders?

Erik Häusler: Die Faszination stellt sich zu jedem Rennen aufs Neue ein. Fast 300.000 Menschen kommen Jahr für Jahr wieder und die Stimmung hat Festival-Charakter. Zu den Mitarbeitern der verschiedenen Teams verbinden uns jahrelange Beziehungen. Die Atmosphäre ist einfach ganz besonders, zumindest kenne ich persönlich kein vergleichbares Rennen.

Besuchen Sie auch andere Motorsportevents?

Erik Häusler: Natürlich interessiere ich mich grundsätzlich für Motorsport und auch für Autos aber ich komme leider nur selten zu anderen Rennen wie etwa der Formel 1. Diese Rennen haben auch einen ganz anderen Hintergrund. Da geht es in erster Linie um das Gewinnen und um das große Geld. In Le Mans aber stellen die Automobilhersteller die Zuverlässigkeit und den Entwicklungsstand ihrer Fahrzeuge unter Beweis – und investieren dafür erhebliche Summen. Natürlich wollen sie auch gewinnen, klar … aber Le Mans ist einfach anders als die normale Formel 1. Ganz anders – und zählt Für mich einer der Höhepunkte des Jahres.

Können Sie die Erfahrungen, die Sie in Le Mans gesammelt haben auch auf andere Projekte im industriellen Bereich übertragen?

Erik Häusler: Ich würde die Frage lieber anders herum beantworten: Wir könnten Projekte wie Le Mans nicht realisieren, wenn wir uns nicht seit vielen Jahren mit der Übertragung von Daten – auch bei schwierigen Rahmenbedingungen – auseinandersetzen würden. Wir können dabei die ganze Bandbreite spielen und beispielsweise Gebiete, die keinen breitbandigen Internet-Zugang haben, via Satellit an das Web anschließen. Alternativ dazu können wir auch Richtfunksysteme wie in Le Mans errichten, oder wir greifen auf Mobilfunklösungen wie GSM oder LTE zurück. Wir können in diesem Bereich auf ein breites Spektrum an Lösungen zurückgreifen. Natürlich tragen unsere Erfahrungen in Le Mans maßgeblich dazu bei, dass wir hier bei den Projekten unsere Kunden hier in der Region beim Einsatz neuer Technologien recht häufig die Nase vorn haben.

Unsere Kompetenzen im Bereich Datenfunk und ITK-Infrastrukturprojekte

  • Richtfunk: IP-basierende High Speed Verbindung zur Standortvernetzung
  • PtP (Punkt zu Punkt) oder PtMP (Punkt zu Multiple Punkt)
  • Datenfunk M2M/Betriebsfunk NÖML: Geschlossene Funk System zur SCADA Anwendungen/Betriebsfunk-Systeme
  • Öffentlicher Funk ÖML: Öffentlich nutzbare Funksysteme (GSM, UMTS, Bluetooth, WLAN, LTE, SAT…)
  • Lösungen sowohl im lizenzfreien als auch im lizenzpflichtigen Bereich
  • Planung, Ausschreibung und Umsetzung von ITK-Infrastrukturprojekten

Sie planen ein ITK-Infrastrukturprojekt? Wir planen, beraten und begleiten Sie dabei!

Sie erreichen uns via E-Mail unter info@haeusler-itk.de oder telefonisch unter 07222 9087-0

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